
Triggerpunktmassage
Triggerpunkte sind druckempfindliche Verhärtungen im Gewebe, die Schmerzen auslösen. Durch die verminderte Sauerstoffversorgung im Triggerpunkt entstehen Entzündungsreaktionen, die letztlich eine bindegewebige Narbe bilden. Bei der Triggerpunktbehandlung werden diese Verhärtungen durch gezielten Druck stimuliert. Durch das anschließende Lösen des Drucks kommt es erst zu einer Unter- und dann zu einer Überversorgung mit Sauerstoff im getriggerten Muskelgewebe.
Am häufigsten treten Triggerpunkte in der Muskulatur auf, können aber auch in Sehnen, Bändern oder an der Knochenhaut auftreten. Oft kann man den Triggerpunkt durch einfaches Tasten als sog. Knubbel fühlen. Durch die Verhärtung kommt es zu einer Verkürzung des Muskels. Dies führt oft zu Bewegungseinschränkungen.
Myofasziale Triggerpunkte können für verschiedene Beschwerden verantwortlich sein. Dazu gehören unter anderem:
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Kopf- und Nackenschmerzen
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Rückenschmerzen
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Schulterschmerzen
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Schmerzen im Arm bzw. Hand, z. B Tennisellenbogen
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Fersensporn
Die Schmerzen, die ein bestimmter Triggerpunkt verursacht, können in anliegenden Muskeln, Sehnen und Gelenken ausstrahlen. Ein häufiges Beispiel dafür sind Triggerpunkte im M. trapezius, die Spannungskopfschmerzen, Nackenschmerzen oder Armschmerzen auslösen können.
Durch die dauerhafte Muskelkontraktion des Triggerpunktes können Nerven abgedrückt und die Blutzirkulation beeinträchtigt werden. Dies kann zu folgenden Symptomen führen:
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Brennende Schmerzen
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Kribbeln
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Bewegungseinschränkung
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Schwellungen, Wärmegefühl in den Extremitäten
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Muskelschwäche
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Schwindelgefühl
Häufige Ursachen für Triggerpunkte sind:
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einseitige Bewegungsmuster z.B. langes Sitzen am Arbeitsplatz
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Überbelastung
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Falsch ausgeführte Bewegungen
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Eingeschränkte Mobilität
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Wirbelblockaden
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Traumata und Unfälle
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Einseitige Ernährung
Viele Patienten haben unspezifische Rückenschmerzen. Eine anatomische Ursache kann nicht gefunden werden. Sehr häufig liegt bei diesen Patienten eine hohe Spannung im muskulär-faszialen Gewebe vor durch verkürzte Muskeln und Faszien. Auch das gegenspielende Gewebe ist dadurch beeinflusst. Es kommt praktisch zum „Zug“ am entsprechenden Gelenk von zwei Seiten.
Die erhöhten Spannungsverhältnisse werden über Rezeptoren in der Knochenhaut wahrgenommen und an das Gehirn gemeldet. Somit wird ein Schmerz wahrgenommen.
Viele Rückenschmerzen sind eine Warnung des Gehirns vor zu hohen Spannungen im muskulär-faszialen Gewebe, ausgelöst durch einseitige Bewegungsmuster wie zu langes Sitzen am Computer, im Auto, auf dem Sofa etc. Ebenso können Knieschmerzen durch zu hohe Spannung der Ober- und Unterschenkelmuskulatur entstehen. Durch Verkürzungen der Muskeln kommt es zu beidseitigem Druck auf das Kniegelenk. Dies kann zu Verschleiß oder auch Einreißen von Strukturen führen.
Aber auch bei bereits vorhandenen Veränderungen im Kniegelenk, wie z.B. Arthrose kann die Triggerpunktmassage und Faszientechnik zur Schmerzlinderung beitragen. Muskuläre Verkürzungen der Beinmuskulatur machen das Kniegelenk „eng“. Dadurch kommt es zu mehr Reibung auf den Knorpel. Die Folge können Entzündungen und starke Schmerzen sein. Ebenso entstehen viele Nackenschmerzen durch überspannte Muskeln und Faszien im Rücken-, Nacken- und Schulterbereich, häufig ausgelöst durch monotone Bewegungen, z.B. Sitzhaltung im Büro.
Schulterschmerzen gehen meist nicht durch alters- oder gewichtsbedingte Schädigungen oder durch anatomische Veränderungen wie Arthrose oder Kapselriss einher. Viel häufiger gehen Schulter-schmerzen auf einseitige Belastungen einzelner oder mehrerer Muskeln zurück. Durch muskulär-fasziale Verkürzungen wird das Schultergelenk „eng“. Dadurch können Sehnen und Schleimbeutel komprimiert werden. Es kommt zu Schmerzen und später auch zu Strukturveränderungen.
Wie bereits oben erwähnt sind Wirbelblockaden/ Wirbelfehlstellungen häufig Ursachen für muskuläre Überspannung. Deswegen wird in meiner Praxis als erste Maßnahme meistens die Chirotherapie angewandt, sofern keine Kontraindikation besteht.
Auch bei der Triggerpunktmassage bzw. Faszientechnik ist Mitarbeit und Eigenverantwortung des Patienten gefragt:
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Achten Sie auf eine ausreichende Trinkmenge! Besonders am Tag der Therapie und danach ist es wichtig, ausreichend zu Trinken. Durch die Therapie werden Abfall- stoffe aus dem Gewebe gelöst und müssen ausgeschieden werden.
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Überdenken Sie ihre Ernährung! Viel Frischkost, wenig Fleisch und Zucker, keine verarbeiteten Lebensmittel. Besonders geeignet sind selbst zubereitete Gemüsebrühen und Suppen. Durch basenreiche Kost wird der Organismus entlastet.
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Streck- und Dehnübungen haben die Aufgabe, den ein- seitigen Bewegungsabläufen des Patienten entgegenzu- wirken. Sie sollten die gezeigten Übungen möglichst oft zu Hause anwenden.
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Viele Patienten besitzen eine Faszienrolle. Nutzen sie Sie zur Rollmassage. Dadurch werden Verklebun- gen gelöst, die Durchblutung angeregt und Abfallstoffe ab- transportiert.
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Bewegung: Wenn sie keine Zeit haben für ein Sportpro- gramm, nutzen Sie Ihre Mittagspause oder den Weg zu Erledigungen für einen Spaziergang. Regelmäßige Bewe- gung an der frischen Luft ist für die Gesundheit von un- schätzbarem Wert. Der Bewegungsapparat, das Immunsys- tem, die Psyche profitieren von dieser einfachen Maßnahme. Wenn Sie sich erstmal daran gewöhnt haben, werden Sie dieses Ritual nicht mehr missen wollen!
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Versuchen Sie einseitige Bewegungsmuster zu vermeiden! Überdenken Sie Ihr Bewegungsprofil bei der Arbeit und im Alltag.
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Achten Sie auf ein gutes Schlafklima! Dazu gehören Raum- temperatur, Matratze, Schlafhaltung, Kopfkissen etc.
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