
Chiropraktik
Die Chirotherapie kann eine effektive Methode zur Linderung von Rückenschmerzen sein.
In der Chiropraktik behandelt man Schmerzen und Funktionsstörungen des Bewegungsapparates (meist Becken und Wirbelsäule). Durch einen wohldosierten Impuls werden Wirbel in ihre natürliche Position bewegt und damit zugrunde liegende Nervenstörungen wirkungsvoll behandelt und die Blutzirkulation verbessert. Die Muskulatur kann sich wieder entspannen und lockern.
Deswegen werden in meiner Praxis immer erst Fehlstellungen korrigiert (wenn keine Kontraindikation besteht), bevor weitere Therapien wie Faszientechnik, Triggerpunktmassage zum Einsatz kommen.
Fehlstellungen der Wirbelsäule führen nicht nur zu Rückenschmerzen, sondern sind auch oft Ursachen für Schulterschmerzen, Knieschmerzen, Fersensporn, Tennisellenbogen, Hüftschmerzen etc.
Ebenso können Fehlstellungen einzelner Wirbel zu Störungen anderer Organe führen,
da in der Wirbelsäule das Rückenmark verläuft, welche alle Organe über Nerven miteinander verbindet. Dazu gehören Migräne, Schwindel, Tinnitus, Atemstörungen, Brustkorbschmerzen, Verdauungsprobleme etc.
Natürlich ist in solchen Fällen durch eine sorgfältige Anamnese und Untersuchung differential-diagnostisch abzuklären, ob eine organische Ursache vorliegt.
Vor jeder Chiropraktik-Behandlung mache ich immer eine ausführliche Anamnese, Untersuchung und Beratung um eine mögliche Kontraindikation auszuschließen.
Kontraindikationen sind unter anderem akute Entzündungen, Osteoporose, Orthopädische Implantate, Bandscheibenvorfälle, Metastasen, Knochenbrüche, Arteriosklerose der Halsschlagader.
Vor der eigentlichen Behandlung erfolgt eine sogenannte „Aufwärmmassage“. Der Vorteil besteht darin, dass nach der Behandlung Muskeln und Bänder sich leichter an die korrekte Position der Wirbel anpassen können. Dies kann den Therapieerfolg entscheidend verbessern.
Danach werden das Becken und die Wirbelsäule Schritt für Schritt von
unten nach oben korrigiert. Es ist sehr wichtig, nicht nur an der Stelle
wo die Beschwerden auftreten, Fehlstellungen zu beseitigen. Der
Körper reagiert sehr oft kompensatorisch mit Fehlstellungen an an-
derer Stelle um sein Gleichgewicht zu erhalten z.B. bewirkt eine
Wirbelfehlstellung im Lendenwirbelbereich oft eine Fehlstellung im
Halswirbelsäulenbereich. Der menschliche Körper ist immer bestrebt,
aufrecht zu bleiben. Durch die Kompensation kann es mittel- bis
langfristig zu chronischen Verlaufsformen wie Arthrosen oder Band-
scheibenvorfällen kommen.
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Deswegen ist es essenziell, immer alle Gelenke des statischen Aufbaus in Befunderhebung und Behandlung mit einzubeziehen!
Besonderheit Becken: das Becken ist die Schaltzentrale des gesamten Bewegungsapparates
Blockierte Iliosacralgelenke (ISG) können eine Vielzahl von Problemen bereiten:
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Beschwerden der unteren Extremitäten durch veränderte Spannung der gesamten Beinmuskulatur: Symptome wie Knieschmerzen, Hüftschmerzen, Fersensporn, Achillessehnenbeschwerden, funktionelle Beinlängendifferenzen, aber auch Muskelkrämpfe und Beinödeme können die Folge sein.
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Kompressionen neuraler Strukturen: Häufig ist die Ursache einer Ischialgie ein blockiertes ISG.
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Energetische Blockade: Ein blockiertes ISG wirkt wie eine Staumauer. Durch den gestörten Energiefluss können die Beine und Beckenorgane negativ beeinflusst werden z.B. Beinkrämpfe, Blasenschwäche, Prostata- und Unterleibsbeschwerden.
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Kompensation der gesamten Wirbelsäule: Reflektorisch können blockierte ISG die gesamte Wirbelsäule bis zu den Kiefergelenken beeinflussen. Folgen sind alle Formen von akuten und chronischen Nacken- und Rückenschmerzen.
Deswegen nimmt das Lösen der ISG einen zentralen Teil der Behandlung ein.
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Ein blockiertes Iliosacralgelenk kann für Schmerzen beim Sitzen und Beugen verantwortlich sein
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Die Chiropraktik ist eine tiefgreifende, ganzheitliche Behandlungsmethode. Im Augenblick der Behandlung werden Hunderte von Körperfunktionen in Gang gesetzt. Das gesamte Nervensystem wird beeinflusst und gibt Impulse an das Gehirn.
Viele Menschen fühlen sich nach der Behandlung entspannt und wohl. Besonders wenn sich sofort ein Erfolg einstellt.
Das ist aber nicht die Regel!
Jahrelange Fehlstellungen und Kompensationsketten haben auch einen Einfluss auf Bänder, Muskulatur und Gelenke. Jahrelange Schonhaltungen haben sich im Gehirn „festgesetzt“ und es braucht Zeit bis auf den neuen Modus umgeschaltet wird. Die Muskulatur und Bänder sind oft verkürzt, verspannt, Faszien verfilzt, sodass eine Kombination mit Faszientechnik und Triggerpunktmassage den langfristigen Erfolg verbessern kann.
Es braucht Zeit, bis der Körper sich an die neue Statik angepasst hat, und sich Muskulatur, Bänder und Bandscheiben regeneriert haben.
Durch die Ausschüttung oft jahrelanger angesammelter „Stoffwechselschlacken“ kann es zu einer Art Muskelkater kommen. Deswegen trinken Sie bitte nach der Behandlung viel Wasser, damit der Körper besser entgiften kann und Stoffwechselendprodukte ausgeschieden werden können. Die Chiropraktik hat einen Einfluss auf die Funktion aller Organe im Körper. Manchmal kann es zu Müdigkeit und Zerschlagenheitsgefühl 1-3 Tage nach der Behandlung kommen. Gelegentlich kommt es zu Reizzuständen im behandelten Gebiet. Dies kann mit Kälte z.B. Coolpacks gelindert werden.
Direkt nach der chiropraktischen Behandlung gehen Sie bitte für 5-10 min. auf einer ebenen Strecke spazieren und achten auf eine gerade Haltung. Die neue Statik sollte „eingelaufen „ werden.
Nach einer manualtherapeutischen Therapie kann es Stunden bis zu 3 Tage danach zu einer Verschlimmerung der Beschwerden kommen. Danach kommt es normalerweise zu einer deutlichen Verbesserung.
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In vielen Fällen genügen wenige chiropraktische Behandlungen. Oft müssen aber durch jahrelange Fehlhaltungen, falsche Bewegungsabläufe, Überlastungen entstandene Kompensationsmechanismen wieder rückgängig gemacht werden. Bei chronischem Geschehen kommt es meist zu Beschädigung der stützenden Muskulatur.
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Die Regeneration erfordert Zeit und Geduld.



Die Wirbelsäule ist immer bestrebt, aufrecht zu bleiben